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Was ist eine IP-Adresse?

Hast Du Geräte, die mit dem Internet verbunden sind, hast Du mit hoher Wahrscheinlichkeit schon einmal den Begriff IP-Adresse gehört. Es ist eine der wichtigsten Komponenten für das Internet und doch für die meisten Anwenderinnen und Anwender unsichtbar. Vielleicht hast Du Dich aber schon einmal gefragt: Was ist eine IP-Adresse? Was macht man damit? Wofür benötige ich eine IP-Adresse?

Was ist eine IP-Adresse? Hier sind Beispiele einer IPv4- und einer IPv6-Adresse …

Die eher abstrakte IP-Adresse kann ich Dir am einfachsten mit einer Analogie erklären. Der Postbote hat ein Paket für Dich und muss daher wissen, wo Du wohnst. Dafür benötigt er Deine physische Adresse, damit er das Paket richtig zustellen kann.

Das Internet funktioniert hier ziemlich ähnlich. Willst Du etwa eine Website öffnen, werden auf Deinen Computer Datenpakete heruntergeladen. Dein Computer bittet also beim Server, der die Website enthält, um deren Inhalt. Der Server liefert nun Datenpakete aus, muss allerdings wissen, wohin. Dafür ist Deine IP-Adresse zuständig. Bei der Anfrage hast Du dem Server Deine IP-Adresse mitgeteilt und der weiß jetzt, wohin die Datenpakete ausgeliefert werden sollen.

Das ist natürlich sehr vereinfacht dargestellt, aber im Prinzip ist es auch so simpel. Nun gibt es allerdings einen Unterschied zwischen IPv4 und IPv6.

Was ist eine IPv4-Adresse?

In den Anfängen des Internets wurden IPv4-Adressen benutzt. Eine typische IPv4-Adresse sieht so aus:

192.168.0.1

Der Adressraum von IPv4 umfasst 32-Bit. Aus rein mathematischer Sicht sind das 2^32 Adressen, also etwas über 4 Milliarden. Nutzbar sind allerdings deutlich weniger. Die Anzahl der IPv4-Adresse hat lange Zeit gereicht. Schließlich hatte nicht jeder ein Handy, einen Laptop und so weiter. Erschwerend kommt das IoT (Internet of Things) hinzu, bei denen viele Sensoren, Kühlschränke und so weiter eine eiogene IP-Adresse benötigt. Immer mehr Geräte sind direkt mit dem Internet verbunden und die Zahl der IPv4-Adresse reicht einfach nicht mehr aus.

Klar, man kann das mit öffentliche sowie privaten Adressen und NAT-Technologie überbrücken. Einfach erklärt würde der Postbote das Paket an Deine öffentliche Adresse liefern und ein interner Postbote bringt das Paket danach in die entsprechende Wohnung oder Abteilung in einer Firma.

Befinden sich also 5 Geräte hinter Deinem Heimrouter und Dein Handy möchte eine Website öffnen, weiß der Server der Website, an welchen Router die Datenpakete geliefert werden sollen. Der Router ist dann wiederum für die interner Zustellung zuständig.

Dennoch werden die IPv4-Adressen knapper und knapper und es musste eine Lösung für das Problem gefunden werden.

Was ist IPv6?

Eine IPv6-Adresse ist 128 Bit lang. Es gibt also 2^128 IPv6-Adressen. Das sind in Zahlen ausgedrückt  340.282.366.900.000.000.000.000.000.000.000.000.000 oder circa 340 Sextillionen. Damit fallen auf jeden Quadratmillimeter der Erde etwa 600 Billiarden IPv6-Adressen. Du siehst schon, das wir uns hier schnell ins kaum Vorstellbare bewegen. Eine IPv6-Adresse sieht zum Beispiel so aus:

fe80::44a8:de0b:cc77:506f

(Man darf ein oder mehrere aufeinander folgende Blöcke, deren Wert 0 oder 0000 ist, auslassen und durch zwei aufeinanderfolgende Doppelpunkte definieren, solange es eindeutig bleibt. Meine Adresse oben wäre also ausgeschrieben: fe80:0:0:0:44a8:de0b:cc77:506f)

Weil es so viele dieser Adresse gibt, erklärt auch, warum man mit der Vergabe von IPv6-Adressen ziemlich großzügig umgeht. Holst Du Dir einen Server bei einem Hoster, bekommst Du bei einigen gleich einen kompletten Sub-Adressraum, den Du nach Belieben einsetzen darfst. IPv6-Adressen sind wirklich genug da und mit denen muss man nicht sparen.

Eine IPv6-Adresse besteht aus dem Network Prefix und dem Interface Identifier.
Network Prefix bezeichnet das Netz, das Subnetz oder den Adressbereich. Der Interface Identifier definiert wiederum einen Host in diesem Netzwerk.

Datenschutz und IPv6

Es gibt immer wieder Diskussionen um den Datenschutz im Zusammenhang mit IPv6. Theoretisch könnte man jedem Gerät auf der Erde nun eine statische IP-Adresse zuweisen. Damit ist es möglich, eindeutig zu verfolgen, was Deine Geräte im Internet machen. Tracking Cookies wären nicht mehr notwendig, weil sich jedes Gerät eindeutig identifizieren lässt.

Viele Telekommunikationsanbieter trennen jedoch die Verbindungen in regelmäßigen Abständen und weisen Deinen Geräten neue IP-Adresse zu. Ob das in allen Ländern der Erde so ist, weiß ich allerdings nicht.

Möchtest Du absolut auf Nummer sicher gehen, dann schützt Du Deine Geräte vor Tracking am besten mit einer zusätzlichen Schutzschicht. Die besten VPN-Anbieter haben einen Leckschutz und Deine IP-Adressen bleiben verborgen.

FAQ

Die wichtigsten Fragen schnell zusammengefasst.

Wofür benötige ich eine IP-Adresse?

Stellst Du eine Anfrage bei einem Server, muss der wissen, wohin die Datenpakete ausgeliefert werden sollen. Du kannst das mit der Adresse Deiner Wohnung vergleichen. Kennt der Postbote Deine Adresse nicht, weiß er auch nicht, wohin das Paket geliefert werden soll.

Warum gibt es IPv4 und IPv6?

IPv4 ist 32 Bit und das sind etwas über 4 Milliarden IP-Adressen. Es gibt aber schon mehr Geräte als dieser Adressraum hergibt und es kommen schnell immer neue Geräte hinzu, die eine IP-Adresse benötigen. Deswegen wurde IPv6 mit 128 Bit eingeführt, wobei hier jeder Quadratmillimeter der Erde mit 600 Billiarden IP-Adressen ausgestattet werden kann.

Von: Michael Miller
Michael ist der CEO von VPNOnline.com, einem der am schnellsten wachsenden Medienunternehmen im Bereich der Cybersicherheit. VPNOnline wurde 2019 gegründet, nachdem Michael sich mit vielen Fortune-500-Unternehmen beraten hatte und feststellte, dass viele ihrer Mitarbeiter keine Ahnung von Cybersicherheit hatten.